AFRIKA SPECIALS 2015

MAMA AFRICA / 29.10.2015 / 19:00 Uhr

Regie: Mika Kaurismäki; Finnland/Deutschland 2011; OF mit dt. UT; DVD; 89 min.

Dokumentation mit ausdrucksstarkem Archivmaterial über die südafrikanische Sängerin Miriam Makeba (1932-2008), die aufgrund ihres Engagements gegen Kolonialismus und Rassismus zur "Stimme Afrikas" wurde.

 

KIRIKU UND DIE WILDEN TIERE / 04.11.2015 / 17:00

Regie: m. Ocelot/B. Galup; Guinea/Frankreich 2005; Zeichentrickfilm; dt. Fassung; DVD; 72 min. (ab 5 Jahren)

In diesem Abenteuer muss der Knirps Kiriku bei der Suche nach Wasser mit Ungeheuern kämpfen, entdeckt bei seinen Reisen durch Dschungel und Wüsten aber auch die in bunten Bildern präsentierten Schönheiten Afrikas.

 

NO TIME TO DIE / 05.11.2015 / 19:00 Uhr

Regie: King Ampaw; Ghana/Deutschland 207; OF m. dt. UT; DVD; 90 min.

Asante fährt ein glänzendes, schwarzes Auto, aber da er darin berufsmäßig Leichen transportiert, findet er keine Frau. Er muss deshalb allerlei Hindernisse überwinden, um die junge Tänzerin Esi zu gewinnen. Der Film bietet humorvolle wie hintergründige Einblicke in Traditionen und moderne Lebensverhältnisse in Ghana.

Veranstaltungsort:
Auferstehungskirche Köln-Buchforst
Kopernikusstraße 34
51065 Köln

42 Filme von RegisseurInnen afrikanischer Herkunft aus fünf Kontinenten und 28 internationale Gäste (darunter Filmschaffende und AktivistInnen aus den USA, Jamaika, Israel, Italien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland) – das bietet die Reihe AFRICAN DIASPORA CINEMA, die FilmInitiativ Köln e.V. vom 17. bis 27. September 2015 in sechs Kölner Locations präsentiert. (*)

Als Prolog zum diesjährigen Programm sind am 9. September im Institut français zwei Klassiker des afrikanischen (Diaspora-)Kinos zu sehen: AFRIQUE SUR SEINE von Paulin Vieyra (1955) und LA NOIRE DE... von Ousmane Sembène (1966). Veranstaltungszentrum ist wieder das Filmforum im Museum Ludwig. Dort findet am 17. September die Eröffnung statt - mit Kurzspielfilmen aus Frankreich und den USA, internationalen Gästen sowie Live-Musik der in Sierra Leone geborenen Sängerin Mariama. 

DYANA GAYE – SCHIRMFRAU / PATRON / MARRAINE

„Mein Haus sagt mir: ‚Verlass mich nicht, Deine Vergangenheit liegt hier.’
Die Straße sagt mir: ‚Komm, folge mir. Ich bin Deine Zukunft.’ Und ich antwortete ihnen: ‚Ich habe weder Vergangenheit noch Zukunft. In einem Haus voll Vergangenheit strebt mein Ich nach der Zukunft. Auf dem Weg in die Zukunft nimmt mein Ich die Vergangenheit mit. Nur die Liebe und der Tod können das alles ändern.’“

Khalil Gibran
Le sable et l’écume, 1926

Die erste Begegnung: Im Jahr 2002 bin ich zum Festival „Jenseits von Europa – Neue Filme aus Afrika“ nach Köln gekommen, um meinen ersten Kurzfilm UNE FEMME POUR SOULEYMANE zu präsentieren. Ich hatte den obigen Text dabei, der mich beim Schreiben der Filmgeschichte geleitet hatte. Es war meine erste Reise nach Deutschland. Wertvolle Erinnerungen. Welche Auszeichnung und welche Freude nach Köln zurückzukehren, zu denen, die meine Anfänge als Regisseurin miterlebt haben… Ich komme in diesem Jahr nicht nur als Schirmfrau der Diaspora-Reihe zurück, sondern auch um meinen ersten Langspielfilm DES ÉTOILES zu präsentieren. Der Text von Gibran begleitet mich noch immer und wird dies auch weiterhin tun. Er enthält erneut die Essenz des Films DES ÉTOILES, der Beziehungen im Exil und in der senegalesischen Diaspora nachzeichnet. „Mein Haus“ das ist Paris. „Die Straße“ führt mich sehr häufig nach Dakar. Ich drehe keine Filme in meinem „Haus“. Mithilfe fiktiver Filmgeschichten versuche ich, den Teil meiner Identität zu erforschen, den ich am wenigsten kenne und der im Senegal liegt.  Meine doppelte (dreifache) kulturelle Prägung beruht darauf, dass ich aus mehreren Ländern gleichzeitig stamme oder aus einem einzigen Land, das noch gar nicht existiert. Einem Fantasiereich zwischen zwei Ufern und zwei Kontinenten. Aus diesem Reichtum schöpfe ich, diesen versuche ich zu bewahren, indem ich „meine Vergangenheit stets mitnehme“ auf meinen „Wegen in die Zukunft“. Mein Dank geht an die OrganisatorInnen von FilmInitiativ Köln e. V. für Eure Unterstützung und Beständigkeit. Dank für Eure Bemühungen über all die Jahre, Fenster aufzustoßen, durch die Kinowelten aus Afrika und der Diaspora nach Deutschland dringen können. Dank für den Dialog, den Ihr schon mehr als zwanzig Jahre lang ermöglicht.

In Freundschaft
Dyana Gaye

Gerhardt Haag spricht mit dem Autor

In seiner Biographie beschreibt Theodor Wonja Michael (90), wie er als schwarzer Deutscher die Nazizeit überlebte. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen musste er als Kind in "Völkerschauen" auftreten, später in kolonialen Propagandafilmen der Nazis. Da in der Nachkriegszeit Schwarze in deutschen Filmen von geschminkten weißen Schauspielern gespielt wurden, übernahm er Rollen auf der Bühne und gastierte unter anderem beim Theaterfestival in Burkina Faso.

Dies ist eine Veranstaltung im Rahmen des africologneFESTIVALs von Theater im Bauturm, FilmInitiativ Köln e. V. und der Stadtbibliothek Köln.

VERANSTALTUNGSORT
Stadtbibliothek Köln
Josef-Haubrich-Hof 1
50676 Köln - Altstadt/Süd

25. JUNI 2015 / 19:30 Uhr / Preis: 9 Euro, ermäßigt 6 Euro

Protestbewegungen und politischer Wandel in (West-)Afrika

Mit Gästen u.a. aus Burkina Faso, Senegal, Kongo/Brazaville

Im Oktober 2014 ist die Bevölkerung Burkina Fasos gegen seinen 27-jahrelang amtierenden Diktator Blaise Compaoré auf die Straße gegangen und hat ihn erfolgreich entmachtet. Burkina Faso ist ein Beispiel für einige Länder Afrikas, in denen sich die Menschen in den letzten Jahren gegen ihre Regierungen gewehrt haben. Die Protestbewegungen in den jeweiligen Ländern werden jedoch nicht nur von oppositionellen Parteien, Gewerkschaften und NGOs getragen, sondern auch von MusikerInnen, Rappern, Theater- und Filmschaffenden.

Das zweitägige DIALOG-FORUM bietet den Kulturschaffenden und AktivistInnen aus den verschiedenen Ländern Afrikas die Gelegenheit zu einem Erfahrungsaustausch untereinander sowie zur Diskussion mit Initiativen und politisch Interessierten hierzulande.

Gäste: Serge Bambara aka Smockey (Burkina Faso), Ndongo Samba Sylla (Senegal, angefragt), Thiat (Senegal), Eboutié Justine Bationo (Burkina Faso, angefragt), Sylvie Irène Dyclo-Pomof (Kongo/Brazzaville), Moussa Sene Absa (Senegal) u.a.

Ort: FILMFORUM IM MUSEUM LUDWIG, Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln

Konferenzsprachen: Deutsch und Französisch (Simultanübersetzung wird angestrebt)

Teilnahmegebühr: Freitag: 10 Euro, Samstag: 14 Euro, beide Tage: 20 Euro (ermäßigt 10 Euro); nur Filme (Work in progress) pro Vorführung: 6,50 Euro / 5,00 Euro

Das 3. Kölner Festival für zeitgenössisches Theater, Tanz und Performance aus Afrika. Im Rahmenprogramm: ein Symposium, Diskussionen, Publikumsgespräche, (szenische) Lesungen und Workshops. Ein besonderer Baustein wird die Europa-Premiere der interkontinentalen Koproduktion „Coltan-Fieber“ zu den Kriegen um Rohstoffe im Kongo sein. Die afrikanischen KünstlerInnen reisen nicht nur zu ihren eigenen Vorstellungen an, sondern sind auch eingeladen, Aufführungen anderer Ensembles anzusehen und sich untereinander zu vernetzen. So können und sollen neue Süd-Süd-Kooperationen ins Leben gerufen werden.

Veranstalter: Theater im Bauturm. Mit cineastischem Begleitprogramm von FilmInitiativ Köln e. V.

Informationen: www.theater-im-bauturm.de

Sommerblut - Festival der Multipolarkultur präsentiert die Filmreihe Geld in Kooperation mit FilmInitiativ Köln e.V. - Filme aus Afrika

11.5.2015 / 19:00 Uhr / Filmhauskino Köln

HYÈNES – DER BESUCH DER ALTEN DAME

Regie: Djibril Diop Mambéty ,Senegal 1992, OF m. dt. UT; DVD; 113 min.

Eine faszinierende Verfilmung des Du?rrenmatt-Theaterstu?cks „Der Besuch der alten Dame“ im westafrikanischen Sahel. Linguere Ramatou kehrt „reich wie die Weltbank“ in ihren Heimatort zuru?ck, aus dem sie einst verstoßen wurde. Sie bietet dem armen Städtchen eine Millionenspende an. Ihre Bedingung ist der Tod eines Bu?rgers, ihres fru?heren Geliebten. Ein Film u?ber die Illusion des Besitztums und den glitzernden Schein des Kapitalismus.

 

15.05.2015 / 20:00 Uhr / Filmhauskino Köln

Was bin ich wert?

Regie: Peter Scharf, Deutschland 2014, 90 Min.

Die Würde des Menschen ist antastbar – zumindest wenn es sich lohnt. „Was bin ich wert?“ entführt uns in eine Welt, in der Menschen auf Euro und Cent durchkalkuliert werden. Keine Utopie, sondern längst Realität! Experten in aller Welt behaupten, den Geldwert eines Menschen genau bestimmen zu können. Sie rechnen im Namen ihres Staates, für Versicherungen, Gesundheitsbehörden, das Militär oder ihren eigenen Profit.

Ein Roadtrip zu den Meistern der Berechnungskünste in sechs verschiedenen Ländern mit den seltsamsten und kühnsten Kalkulationsmodellen.

In Kooperation mit der Reihe „Grünes Kino“; anschließend Gespräch mit dem Filmemacher Peter Scharf und dem NRW-Landtagsabgeordneten Arndt Klocke (Bündnis90/Die Grünen)



17.05.2015 / 19:00 Uhr / Filmhauskino Köln

Werkstattgespräch: MAMMON – Per Anhalter durch das Geldsystem

Philipp Enders stellt sein aktuelles Filmprojekt vor 
MAMMON bringt Licht ins Dickicht eines Wirtschaftsdschungels, der von der Immobilien- über die Bankenkrise hin zur Sinnkrise geführt hat. Der Film entwirft einen Reiseführer durch die Welt des Geldes. Er illustriert die komplexen Zusammenhänge auf eine Art, dass sie jeder kapiert: Mit vielen Animationen, vielseitig und ästhetisch anspruchsvoll, komisch, intelligent und politisch bewusst.

Preview und Gespräch mit Filmemacher Philipp Enders 

 

18.5.2015 / 19:00 Uhr / Filmhauskino Köln

MINERS SHOT DOWN

Regie: Rehad Desai; Südafrika 2013; OF m. dt. UT; digital; 85 min.

Im August 2012 erschoss die su?dafrikanische Polizei 34 streikende Minenarbeiter einer Platin-Mine in Marikana im Nordosten Su?dafrikas. Erinnerungen an Sharpeville und Soweto, Orte der blutigsten Verbrechen des Apartheidregimes, kehrten zuru?ck in das kollektive Bewusstsein der Bevölkerung. MINERS SHOT DOWN rekonstruiert die Ereignisse von Marikana. Rehad Desai montiert filmisches Material aus unterschiedlichen Quellen, darunter auch Videoaufnahmen von Polizei und Militär, und hinterfragt damit die offiziell verbreitete Version des Konfliktverlaufs.

 

19.5.2015 / 19:00 Uhr / Filmhauskino Köln

BAMAKO

Regie: Abderrahmane Sissako; Mali 2008; OF m. dt. UT; 35mm; 115 min.

Die schöne Sängerin Melé arbeitet in einer Bar und lebt mit ihrem arbeitslosen Mann Chaka in Trennung. Sie teilen sich mit anderen BewohnerInnen den Hinterhof eines Hauses in Bamako, der Hauptstadt des westafrikanischen Mali. Dort, wo ansonsten Hochzeitsgesellschaften feiern, Waschtage zelebriert werden und es von Hu?hnern und Ziegen nur so wimmelt, wird in diesem Spielfilm Gericht gehalten. Angeklagt sind der Internationale Währungsfonds IWF und die Weltbank, die das Land zugrunde richten.

Sa. 25. April 2015, 19:30 Uhr, Filmhaus Kino Köln 

Das Filmporträt der Grande Dame der senegalesischen Literatur: 

KEN BUGUL – NIEMAND WILL SIE

Regie: Silvia Voser; Schweiz 2013; OF m. dt. UT; 62 min.

Ken Bugul – aus der Sprache Wolof - ist das Pseudonym für eine Schriftstellerin, die dort lebt, wo ihre Seele zu Hause ist, in einem Land in Afrika. 

Ken Bugul ist eine der bedeutenden Schriftstellerinnen des afrikanischen Kontinents, die in Französisch schreiben. Ihre persönliche Geschichte ist durch die historischen Entwicklungen Afrikas geprägt. 1947 wurde sie in einem Dorf im Senegal geboren, der damals noch eine französische Kolonie war. Als erstes Mädchen aus ihrer Familie besucht sie eine Schule und schließt diese ab mit ausgezeichneten Noten. Sie erhält ein Stipendium und fliegt 1971 zum Studium nach Europa. Dort entdeckt sie neue Ideologien, Freiheitsideen, die moderne Kunst, Drogen, Alkohol, erlebt Einsamkeit und Verachtung, lernt Prostitution aus Mangel an Zuneigung kennen. Im Film kehrt Ken Bugul an wichtige Schauplätze ihres bewegten Lebens zurück. Sie erinnert sich: Nach den Jahren in Europa geht sie als zerstörte und einsame 30-jährige Frau in den Senegal zurück. Aber sie findet ihren Weg, indem sie beginnt zu schreiben. Die Filmemacherin Silvia Voser zeichnet das Bild einer Frau voller Energie und folgt mit  eindrucksvollen Bildern den Erzählungen der Schriftstellerin. 

Im Anschluss Filmgespräch mit Ken Bugul (Senegal) und Silvia Voser (Schweiz)

Ort:                Filmhauskino Köln, Maybachstr. 111, 50670 Köln

Veranstalter:  FilmInitiativ Köln e.V. – Filme aus Afrika, EZEF und                                                   allerweltshaus – stimmen afrikas                      
                      In Kooperation mit dem Kölner Frauengeschichtsverein und dem  
                      Institut Français

Eintritt:           6,50€ / 5€ ermäßigt

Ken Bugul, geboren 1947 in Senegal, ist das Pseudonym der Schriftstellerin Mariètou Mbaye Biléoma. Der Name kommt aus dem Wolof und bedeutet so viel wie Niemand will sie. Nach Sprach- und Kommunikationsstudien in Senegal und Belgien arbeitete sie von 1986 bis 1993 für eine internationale NGO im Rahmen von Projektentwicklungen für Familienplanung, Erziehung und Weiterbildung von Frauen. Seit 1993 widmet sich Ken Bugul ausschließlich der Schriftstellerei. 2000 wurde sie mit dem Grand Prix littéraire de l'Afrique noire für ihren Roman Riwan ou le Chemin de Sable ausgezeichnet. Sie lebt heute zwischen Porto Novo (Benin) und Dakar (Senegal).

Silvia Voser wurde 1956 in Neuenhof/Aargau (Schweiz) geboren. Sie war als Lehrerin und Journalistin tätig bevor sie ins Filmgeschäft einstieg, unter anderem bei den Freunden der deutschen Kinemathek/Kino Arsenal (Berlin) und dem Internationalen Forum des Jungen Films der Berlinale. Beim Internationen Filmfestival Locarno war sie in den Jahren 1986-1989 für das Programm und die Redaktion des Katalogs „Films de l’Afrique Noire“ zuständig. 1990 gründete sie die Produktionsfirma Waka Films AG und ist seither deren Geschäftsführerin und ausführende Produzentin. Neben eigenen Dokumentarfilmen hat Silvia Voser Filme aus aller Welt produziert. Darunter zahlreiche Filme von afrikanischen FilmemacherInnen, die auf internationalen Festivals prämiert wurden, von Cannes über Tunis, von Locarno bis Ouagadougou nach Mailand und San Francisco.

So. 26. April 2015, 13 Uhr, Allerweltshaus 

Von Westafrika nach Westeuropa und zurück: 

KEN BUGUL (Senegal/F) liest aus Die Nacht des Baobab und weiteren Romanen 

Autorenlesung und Gespräch wird moderiert von Marija Bakker und von der Regisseurin Silvia Voser ins Deutsche übertragen, die deutschen Texte liest Babette Michel.

»Schreiben heißt, die Sinne zu betören, und die Sinne haben keine Farben.« ?(Ken Bugul)

Ken Bugul gilt als eine der hervorragenden westafrikanischen SchriftstellerInnen der französischsprachigen Literatur. Mit ihrem Debütroman, Die Nacht des Baobab (1982), der bisher einzige in deutscher Sprache (Unionsverlag), machte Ken Bugul international Furore. Seit mehr als 30 Jahren komponiert die Autorin mit ihren Romanen Bilder ihres Lebens und poetische Kommentare zu aktuellen Themen wie Medien, Umweltverschmutzung, Migration. Dabei verbinden sich ihre Geschichten immer mit den sozialen und politischen Beziehungen zwischen ihrem Kontinent und dem Westen, die sie messerscharf analysiert. 

Ort:                 Allerwelthaus, Körnerstr. 77-79, 50823 Köln

Veranstalter:   allerweltshaus – stimmen afrikas und FilmInitiativ Köln e.V. – Filme
                       aus Afrika
Eintritt:          5€/erm. 3€

Yoole – Le Sacrifice
Regie: Moussa Sene Absa, Dokumentarfilm, Senegal 2010, 75 Min., OmdU

16.04.2015 / 19:30 Uhr / Filmpalette Köln 
Eintritt: 8,00 €

Als einer der bedeutendsten westafrikanischen Filmschaffenden lehrte Moussa Sene Absa an einer Hochschule in der Karibik, als dort ein Wrack mit einer gespenstigen Fracht angeschwemmt wurde: 11 Leichen von Flüchtlingen aus Westafrika. Das Boot kam aus Senegal, dem Heimatland des Regisseurs und er machte sich mit seiner Kamera auf den Weg dorthin, um heraufzufinden, was die Opfer dazu bewegt hatte, ihr Land zu verlassen. Das Ergebnis ist eine bedrückende Anklage gegen die Politik im Senegal wie in Europa, die Menschen ihrer Lebensperspektiven beraubt. Ein Film voller Poesie, aber auch voller Wut einer desillusionierten Jugend. „Sie waren 53 Engel auf einer Pilgerfahrt in den Himmel. (…) Sie waren die letzten Seelen, die sich auf hoher See opferten, und der Albatros am Himmel lächelte. Niemand wusste, wer sie waren. Dieser Film ist eine Aufforderung, ihnen und ihren Träumen Respekt zu erweisen.“ (Moussa Sene Absa)      

Veranstalter: Freie Volksbühne Köln & FilmInitiativ Köln e.V.

Anschließend findet ein Gespräch statt, das unseren Theater-Themenschwerpunkt dieser Spielzeit abschließt. 

Folgende Regiesseurin/ Regisseure, die sich mit „Heimat“ und „Flucht“ in ihren Stücken auseinandergesetzt haben, sind dabei: Karin Frommhagen und Rosi Ulrich vom theater-51 grad, der iranische Regisseur Ali Jalaly und der Leiter des Deutsch-Griechischen Theaters und Regis-seur Kostas Papakostopoulos.

Zu der Kölner Flüchtlingssituation gibt Auskunft Claus-Ulrich Prölß

Es moderiert: der Politologe Hans-Georg Lützenkirchen 

Montag, 13. April 2015, 20:00 Uhr, Filmhauskino

WHO KILLED ME!
2012; OF m. engl. UT; DVD; 15 min.
Der Kurzfilm erzählt vom Leben des kongolesischen Immigranten Hassan in Toronto, der vor seiner Arbeitsstelle erschossen wird. Am Beispiel seiner Schwester, seines Arbeitgebers (auch er ein Migrant) und des Polizisten, der den Toten findet, zeigt der Film das unterschiedliche Leben derjenigen, die von diesem Ereignis betroffen sind. Es stellen sich die Fragen, wer für Hassans Tod verantwortlich ist, warum er sterben musste und wie sein Leben in dieser von Rassismus und Klassengegensätzen geprägten Stadt verlaufen wäre, wenn er überlebt hätte.

SHOESHINE
2013; OF m.engl.UT; digital; 24 min.
Shoeshine ist der Spitzname eines jungen Schuhputzers, der an seinem Stammplatz in einer Geschäftsstraße in Dar es Salaam Kunden aus verschiedenen Schichten der tansanischen Gesellschaft kennenlernt. 

SAMAKI MCHANGANI                                                                                          2014; OF m.engl.UT, DVD; 30 min.                                                                         Ein Fischhändler kommt bei einem Unfall ums Leben. Für Godfrey, der den Unfall verursachte, hat dies traumatische Folgen. Verstärkt werden sie noch dadurch, dass der junge Mann aus einer wohlhabenden Familie stammt und der Unfall den wahren Charakter ihres politischen Aufstiegs zu entlarven droht. Der Filmtitel SAMAKI MCHANGANI  bedeutet  übersetzt „Fisch an Land“. Der Film ist die kritische Bestandsaufnahme der heutigen Gesellschaft Tansanias, die auch auf viele andere Länder Afrikas übertragbar ist.                    

In Anwesenheit des Regisseurs Amil Shivji

Amil Shvji (geb. 1990). stammt aus Tansania und lebt als freier Filmemacher in Dar es Salaam. Er ist davon überzeugt, dass Filme das stärkste Medium sind, um soziale und politische Ungerechtigkeiten anzuprangern und Veränderungen der Gesellschaft zu bewirken. Nach Tätigkeiten als Nachrichtensprecher und Moderator von Radio-Shows setzt er seine Arbeit mit Medien inzwischen als Filmemacher fort. Dabei stehen die Auseinandersetzung mit Neokolonialismus, kulturellem und politischem Imperialismus und die Solidarität mit Palästina im Mittelpunkt seines Interesses. Gleichzeitig versucht er mit seinen Filmen, der Missachtung von Geschichte und Gegenwart Afrikas in den Medien zu begegnen.

Der Kurzfilm SHOESHINE wurde auf vielen afrikanischen und europäischen Festivals  gezeigt und gewann unter anderem den African Film Development Awards 2014. Er lief auch auf dem Kölner Afrika Film Festival „Jenseits von Europa XIII“ im September 2014. Der Kurzfilm SAMAKI  MCHANGANI wurde als "Best East African Short" auf dem Arusha African Film Festival 2014 ausgezeichnet.

Ort: Filmhauskino, Maybachstr.111, 50670 Köln (U-Bahnstation: Hansaring)

Eintritt: 6,50€ / 5,00€ ermäßigt

Regie: Geni Reticker, Dokumentarfilm, USA/Liberia 2008, 60min., eOmdU

Ort Filmhauskino Köln, Maybachstr. 111

Kosten 6,50 Euro (erm. 5,00 Euro)

Termin Sonntag, 1. März 2015, um 12:00 Uhr

Anlässlich des Internationalen Frauentages zeigen wir Gini Retickers preisgekrönten Film von 2008 (Tribeca Film Festival). Die Dokumentation "Zur Hölle mit dem Teufel – Frauen für ein freies Liberia" ("Pray the Devil Back to Hell") portraitiert in Interviews u.a. die liberianische Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee und Aktivistinnen der Frauenfriedensbewegung im Kampf gegen den Diktator Charles Taylor.

Ergänzend ist Archivmaterial von diesem historischen Friedenskampf zu sehen. Der Politikerin Leymah Gbowee gelang es 2003, über 3000 muslimische und christliche Frauen zum friedlichen Protest zu vereinen. Die Frauen leisteten einen entscheidenden Beitrag zur Beendigung des 14jährigen Bürgerkriegs in Liberia und zum Wahlsieg der ersten demokratisch gewählten Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf.

Gini Reticker ist eine der weltweit führenden Dokumentarfilmerinnen, deren Schwerpunkt insbesondere auf Frauen im Kampf für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte liegt. Ihre Filme decken oft Themen ab, die in den Mainstream-Medien übersehen werden. Nach der Vorführung Diskussion mit der Friedensaktivistin Brigitte Hinteregger, die lange für die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH e.V.) in Liberia tätig war.

Eine Veranstaltung des Kölner Frauengeschichtsverein in Kooperation mit Feminale e.V., FilmhausKino und FilmInitiativ Köln e. V. / “Filme aus Afrika” 

0. Februar (Köln Premiere) | 11. Februar | 20 Uhr, Jack in the Box, Vogelsanger Straße 231, 50825 Köln

Im Juni 2011 wurde der Senegal von Massenprotesten erschüttert: Angeführt von bekannten Künstlern und Intellektuellen gründete sich die Bürgerbewegung Y'en a marre (deutsch: "Mir reicht's!"), die sich gegen die politischen Missstände im Land richtete. Protagonisten waren u.a. Rapper und Breakdancer, die auf öffentlichen Plätzen eine massenwirksame Protestform kreierten, die sie "Urban Poetry Guerilla" nannten. Für das Tanz- und Musikprojekt political bodies untersuchen die deutsch-mexikanische Choreografin Yolanda Gutiérrez und der Dramaturg Jens Dietrich gemeinsam mit dem senegalesischen Musiker Matador, dem afroamerikanischen DJ Zen Jefferson sowie fünf senegalesischen Breakdancern die Methoden, mit denen die Protestierenden ihre Körper erfolgreich in Szene setzten. Im Dialog zwischen Musikern und Tänzern erarbeiten sie ein tänzerisches Wörterbuch des politischen Kampfes, das dem Verhältnis von Körper und Politik, künstlerischer Aktion und politischer Mobilisierung am Beispiel der "Y'en a marre"-Proteste nachgeht.
Weitere Informationen hier.

Eine Veranstaltung vom Theater im Bauturm.

Sonntag, 18.1., 18:00 Uhr, Filmforum Museum Ludwig

Von Deutsch-Ostafrika nach Sachsenhausen. Eine Lebensgeschichte
Kurzpräsentation von Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst, Uni Köln, Autorin der Biografie von B.M. Husen

MAJUBS REISE
Dokumentarfilm von Eva Knopf, Deutschland 2013, 48‘

Sonntag, 18.1., 18:00 Uhr, Filmforum Museum Ludwig

"Treu bis in den Tod“. Von Deutsch-Ostafrika nach Sachsenhausen. Eine Lebensgeschichte
Kurzpräsentation von Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst, Uni Köln, Autorin der Biografie von B.M. Husen

MAJUBS REISE
Dokumentarfilm von Eva Knopf, Deutschland 2013, 48‘

Die Biografie von Bayume Mohamed Husen (1904-1944) macht wie kaum eine andere die Komplexität und Ambivalenz der deutsch-tansanischen kolonialen Begegnung greifbar. Husen stand als Kind im Dienst der Deutschen Schutztruppe in „Deutsch-Ostafrika“ (heute Tansania). 1929 migrierte er nach Deutschland, wo er sich in der Gastronomie, als Sprachlektor und Schauspieler - u.a. in Filmen mit Hans Albers und Zarah Leander - verdingte. In Berlin gründete er eine Familie mit einer deutschen Frau - wegen „Rassenschande“ wurde er 1941 ins KZ Sachsenhausen interniert, wo er 1944 starb. Die Kölner Afrikanistin Marianne Bechhaus-Gerst hat intensiv zu den Lebenswegen von AfrikanerInnen gearbeitet, die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert nach Deutschland migrierten. 2007 legte sie eine Biografie von Mohamed Husen vor. Sie erinnert darin nicht nur an die eindrückliche Lebensgeschichte Husens, sondern stellt auch methodische Fragen: Wie kann man eine afrikanische Biografie einerseits aus dem "kolonialen Archiv" und andererseits durch zeitgenössische Oral-History-Forschung rekonstruieren? Diese Frage greift auch die Filmemacherin Eva Knopf in ihrem Film MAHJUBS REISE von 2013 auf. Ihr Ausgangspunkt sind jedoch weniger historische Dokumente, sondern sie befragt vor allem das visuelle Archiv wie etwa die populären deutschen Filme, in denen die Figur Mahjubs sichtbar wird bzw. erstaunlich unsichtbar bleibt. Der Abend stellt zwei biografische Annäherungen vor, die nicht nur unterschiedliche mediale Zugänge eröffnen, sondern auch ganz allgemein die Schwierigkeit thematisieren, afrikanische Lebenswege in der Kolonialzeit und im Nationalsozialismus nachzuzeichnen.

Anschließend Diskussion mit Marianne Bechhaus-Gerst und Eva Knopf, Moderation: Larissa Förster und Anja Dreschke

Eintritt: frei

Eine Veranstaltung von „meshwork. experiments in media, art and anthropology“, FilmInitiativ Köln e.V., dem Internationalen Kolleg Morphomata und der Competence Area IV der Universität zu Köln