FILME IM ONLINE-ANGEBOT
Da die Kinos auch weiterhin noch nicht öffnen können, möchten wir Euch zwei weitere Filme als Video-On-Demand anbieten:
DHALINYARO (JEUNESSE)
Mit DHALINYARO hat Lula Ali Ismaïl Dschibutis ersten Spielfilm produziert – und das mit geballter Frauenpower. Der Film greift das tägliche Leben und die Hoffnungen der drei Mädchen Asma, Hibo und Deka auf. Die jungen Frauen verbindet eine tiefe Freundschaft, obwohl sie aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammen. Alle drei stehen vor einem Scheideweg kurz vor ihren Abschlussprüfungen und vor dem Eintritt in eine neue Zukunft. Durch soziale Medien und Technologien verknüpft mit der ganzen Welt, sind die drei trotzdem verwurzelt in ihrer Kultur und stehen vor der großen Frage ihres Lebens: Wie wird es für sie weitergehen?
Link zum Film: vimeo.com/ondemand/dhalinyarojeunesse
POISSON D´OR, POISSON AFRICAIN (GOLDEN FISH, AFRICAN FISH)
Das Dorf Kafountine an der senegalesischen Atlantikküste hat sich zu einem regionalen Zentrum der nicht industriellen Fischerei entwickelt. Unter härtesten Bedingungen verdienen sich dort rund 15.000 Menschen täglich ihren meist kargen Lebensunterhalt – sei es auf den Fischerbooten, als Träger für Fischkisten, in der Fischverarbeitung oder in der Räucherei. Die Arbeit wird von Hand erledigt, ist körperlich anstrengend und die Arbeiter an den Räucheröfen bekommen so viel Rauch in die Augen, dass die Erblindungsgefahr sehr hoch ist. Trotzdem versuchen die Menschen mit ihrer Arbeit zur Ernährungssicherheit in zahlreichen afrikanischen Ländern beizutragen, auch wenn die Konkurrenz durch europäische Trawler und chinesische Fischfabriken stetig steigt. Der Film wirft einen unvoreingenommenen Blick auf eine Situation, die weitaus komplexer ist, als sie einem Außenstehenden auf den ersten Blick erscheinen mag.
Link zum Film: vimeo.com/ondemand/poisson
Viel Spaß beim Sichten wünscht das Team von FilmInitiativ Köln e.V..
WEITERE FILME
R: Petra Rosay & Jean Marie Fawer; Frankreich 1994; OF frz. m. dt. UT; 26 min.
In C’EST NOUS LES AFRICAINS…EUX AUSSI ONT LIBERE? L’ALSACE (AUCH AFRIKANER HABEN DAS ELSASS BEFREIT) kommen nordafrikanische Veteranen zu Wort, die zur Befreiung des Elsass (und damit auch Süddeutschlands) vom Nazi-Regime beigetragen haben. 500.000 Afrikaner kämpften 1944/45 fu?r das „Freie Frankreich“ und einige von ihnen blieben auch nach dem Kriegsende im Elsass.
Regie: Jim Chuchu; Kenia 2017; OF m. engl. UT; digital; 5 min
Eine junge, schwarze bildende Künstlerin entwickelt in WE NEED PRAYERS: THIS ONE WENT TO MARKET einen schlauen Plan, um in den globalen Kunstmarkt einzudringen.
Regie: Lanre Malaolu; UK 2018; 6 min.
FIGURE ist eine pulsierende Fusion von Theater und Hip-Hop-Tanz. Der Film folgt zwei jungen Männern und erzählt, wie die frühe Loslösung von einer Vaterfigur das emotionale Wachstum und die Auseinandersetzung mit der Welt beeinflusst.
Regie: Bruno Ribeiro; Brasilien 2016; 14 min.
In PELE SUJA MINHA CARNE entdeckt ein junger Mann seine Liebe zu einem Schulfreund. Aber in einem Land, in dem der rechtsextreme Präsident Jair Bolsonaro mit homophober Hetze Wahlen gewinnt, ist das nicht einfach…
Regie: Valter Rege; Brasilien 2016; OF m. engl. UT; 15 min.
Der Film illustriert den alltäglichen Rassismus in Brasilien am Beispiel des 20-jährigen Roberto, der des Diebstahls verdächtigt und festgenommen wird, nur weil er schwarz ist. Doch er weiß sich zu wehren...
Regie: Mohamed Kordofani; Sudan 2016; 18 min.
NYERKUK zeigt am Beispiel des 12-jährigen Adam, dessen Familie in einen Luftangriff gerät, warum Menschen aus dem Sudan zu fliehen versuchen. Der Junge kann dort nur durch Diebstähle überleben und gerät dadurch in die Fänge des Gangsters Mazda...
Regie: Baloji; DR Kongo 2018; 15 min.
Von Friseursalons über Musik-Clubs bis zu Wahlkampfveranstaltungen und westernähnlichen Straßenszenen, präsentiert der Film eine große Bandbreite an Impressionen, wobei extravagante Protagonist*innen in futuristischen Outfits eine halluzinatorische Atmosphäre verbreiten.
Regie: Hugo Berkeley & Osvalde Lewat; Mali/Kamerun/UK/USA 2012; 58 min.
LAND RUSH erzählt von aktuellen Umweltzerstörungen mit weitreichenden Folgen für die betroffene Landbevölkerung in Mali. Als Entwicklungsvorhaben getarnt versucht ein multinationales Unternehmen Teile des fruchtbaren Niger-Ufers zu erwerben, um darauf Zucker für den Weltmarkt anzubauen. Doch die dort lebenden Kleinbauern wehren sich und vermochten das Projekt zumindest vorläufig aufzuhalten...
Die Regisseurin Osvalde Lewat aus Kamerun hat sich auf soziale und politische Themen spezialisiert und für ihre Filme bereits zahlreiche Preise erhalten.
Regie: Tammaso Cassinis; Ghana 2016; OF m. engl. UT; 30 min.
YENKYI TAXI ist ein Dokumentarfilm, der die Reise von Hagan, einem Musikproduzenten aus London mit ghanaischer Herkunft, verfolgt. Auf der Suche nach der feurigen Leidenschaft ghanaischer Musik reiste Crudo Volta im August 2017 mit Hagan von London nach Ghana, um die kreative Authentizität und das Erbe der zeitgenössischen ghanaischen Kultur und Musik einzufangen.
Regie: David Fedele, Kumut Imesh; Elfenbeinküste/Australien/Frankreich/Marokko 2018; 83 min.
Der heute in Frankreich lebende Kumut Imesh möchte noch einmal seine Fluchtroute nachverfolgen, die vom Bürgerkrieg an der Elfenbeinküste über den Niger und Marokko bis ans Mittelmeer reichte – dieses Mal allerdings mit der Kamera in der Hand. Kumut dokumentiert (in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher David Fedele) seine Reise, als Protagonist und als Kameramann, und gewährt so einen einzigartigen Einblick: Die Kamera erzählt authentische Geschichten vom Kampf vieler Menschen für Freiheit und Würde – auf einer der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt.
Regie: Lebohang Ntsane; Lesotho/China 2016; OF m. engl. UT; 21 min.
LAISUOTUO handelt von einem chinesischen Ladenbesitzer in Lesotho und einem afrikanischen Arzt in China, die beide mit rassistischen Vorurteilen in den jeweiligen Gesellschaften zu kämpfen haben.e und politische Themen spezialisiert und für ihre Filme bereits zahlreiche Preise erhalten.
Regie: Micah Fink; Jamaika, USA 2013; 65 Min., OF m. engl. UT
THE ABOMINABLE CRIME begleitet Homosexuelle in Jamaika und erzählt von ihren Gewalterfahrungen, ihrer Angst und ihrer sozialen Entwurzelung.
In unserer Filmreihe AFRICAN DIASPORA CINEMA im Jahr 2015 war unter anderem die Dokumantation THE ABOMINABLE CRIME zu sehen, die wir euch jetzt in unserer Rubrik AFFK Online präsentieren.
Der Dokumentarfilm zeigt an Beispielen, wie Homosexuelle in Jamaika diskriminiert und in die Klandestinität getrieben werden. Die junge Mutter Simone Edwards, die heute in den Niederlanden lebt, und der LGBTI-Aktivist Maurice, der nach Kanada fl oh, sind nur zwei von vielen lesbischen und schwulen JamaikanerInnen, die sich nach
tätlichen Angriffen und Todesdrohungen gezwungen sahen, ihre Heimat zu verlassen. Schließlich schrecken homophobe Fanatiker in Jamaika auch vor Mordanschlägen nicht zurück, und die Zahl der Opfer ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Der Film begleitet die Protagonist*innen über mehrere Jahre und erzählt von ihren Gewalterfahrungen, ihrer Angst und ihrer sozialen Entwurzelung. Der Film hat auf Festivals u. a. in der Karibik mehrere Auszeichnungen gewonnen, darunter einen Menschenrechtspreis von Amnesty International.
Titelbild: Brahim FARAJI, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons