15. Afrika Film Festival Köln

Termin: 21. September bis 01. Oktober 2017

Spielort: Filmforum im Museum Ludwig, Köln

 

Afrika Filmfestival on Tour

Programmheft
Programm booklet / brochure du programme

Terminplan 1  Terminplan 2
Schedule / programme

 

Die Geschichte hat bewiesen, dass das Medium Film Menschen verändern kann und deshalb ein wichtiger Faktor im Wandel der Kulturen in der Welt ist. Seit 1992 hat FilmInitiativ 14 Afrika Film Festivals in Köln ausgerichtet. In diesem Jahr findet das 15. statt - wie in den vergangenen Jahren mit einem Schwerpunktthema, diesmal „Landgrabbing & Migration“. Der Landraub in Afrika begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als europäische Kaufleute und Missionare sich in den Küstenregionen ausbreiteten. Es folgte die völlige Inbesitznahme fast des gesamten Kontinents durch europäische Mächte, wofür Cecil Rhodes den berühmt-berüchtigten Begriff  „Scramble for Africa“ prägte. Heute funktioniert „Landgrabbing“ anders wie die Filme zum Thema im diesjährigen Festivalprogramm verdeutlichen.
Das Festival wird organisiert von einem kleinen Team, unterstützt von Ehrenamtlichen. Allen gebührt Dank und Anerkennung. Ihre Arbeit für das Verständnis Afrikas in Europa kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Waren im ersten Programm 1992 nur 20 Filme aus Westafrika zu sehen, so konnte FilmInitiativ inzwischen mehr als 750 Filme aus fast 40 Ländern Afrikas bei den Kölner Festivals präsentieren und 160 Filmschaffende dazu einladen.
Die Schirmherrschaft über das diesjährige Afrika-Filmfestival in Köln erfüllt mich mit Freude und auch mit Stolz, weil ich ethnische und kulturelle Wurzeln sowohl in Afrika als auch in Europa habe. Hinzu kommt meine langjährige – nicht immer freudvolle –Beziehung zum Medium „Film“. So musste ich als Kinderkomparse mit Baströckchen in Stummfilmen der 1920er-Jahre mitspielen und später als erwachsener, finster blickender stummer Eingeborenen-Krieger (noch immer im Bastrock) in kolonialen Propaganda-Filmen des Dritten Reiches. Erst nach dem Krieg wurden mir wunderbare Rollen in TV-Filmen angeboten.
Zwischen den beiden Weltkriegen wurden alle Filme, die Afrika betrafen, von Europäern produziert, mit europäischen Sicht- und Denkweisen und mit teilweise katastrophalen Ansichten über die Menschen und Kulturen des Kontinents.
Es waren vor allem westafrikanische Filmemacher aus dem Senegal und Obervolta, heute Burkina Faso, die erstmals realistische Bilder Afrikas vermittelten und damit Pionierarbeit leisteten. Am eindringlichsten ist mir der wunderbare Film MANDABI von Ousmane Sembène aus dem Jahr 1968 in Erinnerung, den er nach einer seiner Kurzgeschichten drehte und der die Probleme einfacher Menschen beim Übergang in die Moderne beschreibt. Ich war damals Journalist und habe den Film allen, die mit Afrika zu tun hatten, empfohlen. FilmInitiativ hat den Film 1993 in Köln gezeigt, und in diesem Jahr ist als Prolog zum Jubiläumsfestival mit CEDDO ein weiterer sehenswerter Klassiker Sembènes zu sehen.

Die deutsche Kolonial-Periode wurde hierzulande nie richtig verarbeitet. Während der Weimarer Republik und des Dritten Reiches bestimmte die Forderung nach Rückgabe der nach dem Ersten Weltkrieg abgetretenen Kolonien die deutsche „Afrika-Politik“. Der Ausgang des Zweiten Weltkrieges setzte mit seinen Zerstörungen, Vertreibungen und Verwerfungen andere Prioritäten. In beiden deutschen Staaten, der BRD und der DDR, ging es um den politischen und wirtschaftlichen Wiederaufbau. Afrika war von Ostberlin und Bonn gleichermaßen weit entfernt, und selbst als die Dekolonisierung des Kontinents begann, spielte der Kontinent in beiden deutschen Staaten politisch nur eine marginale Rolle.
Das Bild von Afrika und seinen Menschen hat sich deshalb über lange Zeit wenig verändert. Filme aus afrikanischer Perspektive tragen dazu bei, in Europa mehr Verständnis für Vorgänge in Afrika zu wecken.
In diesem Sinne wünsche ich dem 15. Afrika Film Festival Köln und den zukünftigen Aktivitäten von FilmInitiativ viel Erfolg, Zustimmung und Anerkennung.
Theodor Wonja Michael

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