Credits
Titel: | CUBA - UNE ODYSÉE AFRICAINE |
Titel dt.: | FIDEL, DER CHE UND DIE AFRIKANISCHE ODYSSEE |
Titel engl.: | CUBA: AN AFRICAN ODYSSEY |
Produktionsland: | Frankreich 2007 |
Format: | BetaSP |
Farbe: | Farbe und s/w |
Sprachfassung: | OF frz.m.dt. UT |
Länge: | 120 Minuten |
Filmreihe: | Jenseits von Europa X |
Regie: | El-Tahri, Jihan |
Drehbuch: | El-Tahri, Jihan |
Kamera: | Lehmann, Frank Peter |
Schnitt: | Bovon, Gilles |
Musik: | Les Frères Guissé |
Ton: | Baker, James |
Produzent: | Temps Noir |
Produktionsfirma: | Arte France |
BBC Films |
Inhalt
Als Che Guevara 1965 in den Kongo kam, trug er weder den Bart noch das Barett mit dem roten Stern, die zu seinen Markenzeichen werden sollten. Er rauchte auch keine Zigarre, sondern war glatt rasiert und hatte sich mit einem hellen Anzug und einem breitkrempigen Hut über geschniegeltem Haar so geschickt in einen Geschäftsmann verwandelt, dass selbst seine engsten Genossen ihn nicht wieder erkannten. Che reiste inkognito nach Afrika, um ein Spezialkommando kubanischer Guerillakämpfer anzuführen, das die kongolesische Befreiungsbewegung gegen die neokoloniale Diktatur Mobutus unterstützen und danach die Idee der sozialistischen Revolution überall in Afrika verbreiten sollte.
Für Che Guevara war Afrika "einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Schauplatz, auf dem sich der internationale Kampf gegen den Imperialismus entscheiden würde." Deshalb landeten bald weitere kubanische Militärberater und Einheiten auch in Guinea-Bissau und Angola, wo schließlich 500 000 Kubaner an der Front standen, um die Angriffe des südafrikanischen Apartheidregimes und seiner Marionettenorganisation UNITA auf die von Agostinho Neto gestellte sozialistisch orientierte Regierung abzuwehren.
Während es den USA und der Sowjetunion im Kalten Krieg auch in Afrika vor allem um politische Kontrolle und den Zugriff auf strategisch wichtige Rohstoffe ging, stellte Fidel Castro den antikolonialen Bewegungen Afrikas kubanische Soldaten, Ärzte, Techniker und Ausbilder zur Seite, ohne dafür Gegenleistungen zu verlangen: "Uns ging es nicht um Diamanten, sondern um internationale Solidarität."
Die Dokumentation vermittelt mit bislang kaum bekannten Archivaufnahmen einen faszinierenden Einblick in die Geschichte des afrikanischen Unabhängigkeitskampfes (von 1961 bis 1989). Der Filmemacherin ist es darüber hinaus gelungen, Zeitzeugen
aus aller Welt vor die Kamera zu holen, die den Kalten Krieg in Afrika kommandiert und ausgefochten haben. Dazu gehören Agenten der US-amerikanischen und sowjetischen Geheimdienste ebenso wie südafrikanische Militärs und Vertreter afrikanischer Befreiungsbewegungen. Und neben kubanischen Veteranen, die als Ärzte und Brigadisten ihr Leben riskierten, begründet auch Fidel Castro noch einmal persönlich, warum sich seine revolutionäre Regierung in Afrika stärker engagiert hat, als irgendwo anders in der Welt.
Bemerkung zum Film
FESPACO 2007, Ouagadougou: besondere Erwähnung der Jury
Festival "Vues d’Afrique" 2007, Montreal: Preis für die beste Regie
Weitere Auszeichnungen bei (Dokumentarfilm-) Festivals in Marseille (2006), Lissabon, Johannesburg und New York (alle 2007).
FESPACO 2007, Ouagadougou: une mention spéciale du jury
Festival "Vues d’Afrique" 2007, Montréal: Le prix de la meilleure réalisatrice
Autres récompenses lors de festivals (de films documentaires) à Marseille (2006), Lisbonne, Johannesburg et New York (tous en 2007).
- Fidel, der Che und die afrikanische Odyssee